Wandern in den Dolomiten

Bindelweg Viel dal Pan

Diese Wanderung vom Pordoijoch über den Bindelweg zur Porta Vescovo ist sehr beliebt, denn sie ist sehr aussichtsreich und es ist nur wenig Höhenunterschied zu überwinden. Der Bindelweg ist ein Höhenweg, der die gegenüberliegende Marmolata zum Greifen nah macht. Zwischen dem Bindelweg und der imposanten Marmolata liegen nur das schmale Tal und der Stausee von Fedaia. Die Marmolata ist mit 3343 Metern der höchste Berg der Dolomiten. Auf dessen schräger Nordseite liegt das ewige Eis einiger Gletscher, das unter dem generellen Temperaturanstieg langsam aber stetig schmilzt. Die Marmolata ist auf dem gesamten Bindelweg allgegenwärtig. Zur Abwechslung befindet sich auf dem Bindelweg eine Hütte, in der man einkehren kann. Außerdem kann man am Col de Paussa ins Tal von Arabba schauen. Die Wanderung endet an der Porta Vescovo, von der man mit der Seilbahn nach Arabba ins Tal fahren kann. Anschließend bringt der Bus einen zum Pordoijoch zurück.

Pordoijoch Passo Pordoi  2239 m

Von meiner Unterbringung in Santa Christina bin ich mit dem Bus zum Pordoijoch gefahren, aber genügend kostenpflichtige Parkplätze gibt es am Pordoijoch fürs eigene Auto auch. Auf dem Pordoijoch grenzen zwei Provinzen und zugleich zwei Regionen aneinander, und zwar die Provinz Trient der Region Trentino/Südtirol und die Provinz Belluno der Region Venetien. Ich begann meine Wanderung am Hotel Savoia. Der Weg ist dort mit Gehzeiten ausgeschildert und führt leicht zu einer Kapelle hinauf. Anschließend führt der Pfad weiter steigend auf eine Passhöhe, die nun einen schönen Blick ins Fassatal ermöglicht, als auch, wie schon zuvor, ins Tal von Arabba. Im Bereich der Passhöhe befindet sich die Fredarolahütte, die sich bei meiner Anwesenheit in einer Großbaustelle befand und die ich somit nicht besuchte. Kurz nachdem ich die Hütte hinter mir gelassen hatte, bekam ich einen ersten wunderbaren Blick auf die Marmolata mit dem Bindelweg am grünen Hang vorne und der Gletscherberg dahinter.

Rifugio Viel dal Pan  Hütte 2432 m

Auf etwa gleicher Höhe wanderte ich weiter und hatte dabei die Marmolata in ständigem Blick. Der Weg ist einfach zu gehen und die nächste Hütte, die auf etwa halber Strecke auf dem Bindelweg liegt, kam schnell näher. An der Viel dal Pan Hütte machte ich eine Rast und bestellte etwas zum Trinken. Der Ausblick auf die Marmolata ist weiterhin schön. Nach der Rast setzte ich meine Wanderung fort und im Osten tauchte am Fuß der Marmolata ein See auf, der sich später als Stausee erwies. Er ist der Fedaiasee.

Porta Vescovo 2468 m

Im weiteren Verlauf des Höhenweges gibt es noch eine interessante Überraschung. Der Bindelweg verläuft kontinuierlich unterhalb eines Grates. Dort, wo der Bindelweg einen tiefen Punkt des Grates erreicht, am Col de Paussa, lief ich auf die Scharte und blickte in imposanter Weise ins Tal von Arabba und damit auf die Sellagruppe und auf die Berge, die das Gadertal säumen. Nach der willkommenen Abwechslung wanderte ich über den Bindelweg weiter bis zu einer Kreuzung, die nicht eindeutig beschildert ist. Hier lief ich auf gleicher Höhe geradeaus. Schräg rechts geht es nach Fedaia hinunter und eben auch zur Porta Vescovo, aber dann mit Abstieg und Gegenanstieg, was ich vermeiden wollte. Der Pfad führt um einen Hang herum und ich konnte nun die Scharte der Porta Vescovo sehen. Gleichzeitig konnte ich auch den Stausee von Fedaia besser einsehen. Nach einem kurzen Anstieg erreichte ich die Porta Vescovo, wo sich zwei Bergstationen von Seilbahnen und ein Panoramarestaurant befinden. Hier aß ich zu Mittag und fuhr mit einer der Seilbahnen nach Arabba hinunter. Abschließend nahm ich in Arabba den Bus zurück zum Pordoijoch.