Pralongià
Diese abwechslungsreiche Wanderung ist recht lang, aber unkompliziert und bietet viele schöne Aussichten in verschiedene Himmelsrichtungen. Sie beginnt am Valparolapass in der Provinz Belluno und führt unterhalb des Setsas auf teilweise felsigem Pfad wieder in die Provinz Südtirol. Während vorher das Massiv des Lagazuoi im Blickfeld stand, sind es jetzt die grünen und weiten Almen von Störes und Pralongià. Der Abstieg zum Berggasthof Pralongià verläuft über die Provinzgrenze. Nach der Rast zur Mittagszeit im Berggasthof geht es weiter über den Panoramaweg zur Bioch Hütte. Im Osten dominiert wieder der Lagazuoi und im Westen nun der Sella und dazwischen überall saftig grüne Wiesen und Almen. Der letzte Teil dieser Wanderung führt zum Piz Sorega, von wo die Seilbahn einen nach Sankt Kassian ins Tal bringt.
GPX-Datei herunterladen • Scaricare file GPXPasso Valparola Pass 2168 m
Da dies keine Rundwanderung ist, empfehle ich die Anfahrt zum Valparolapass mit dem öffentlichen Bus. Kleine Besonderheit ist, dass der Valparolapass sich in der Provinz Belluno befindet. Aber ich würde während der Wanderung bald wieder nach Südtirol zurückkehren. Der Valparolapass beheimatet eine Hütte, für die es natürlich noch zu früh war einzukehren. Des Weiteren gibt es einen kleinen See, zu der ich aber nicht abgestiegen bin. Der Pfad fängt rechts hinter der Hütte an und führt oberhalb vom See leicht ansteigend zu einer Passhöhe und etwas weiter zu einer kleinen Ruine. Rückblickend wird die Landschaft vom Lagazuoi und der südlichen Kreuzkofelgruppe beherrscht. Von nun an ist der Pfad im leichten Auf und Ab felsig und führt auf nördlicher Seite unterhalb des Setsas vorbei. Dann wanderte ich abwärts und ich war wieder von Bäumen umgeben. Auf einer kleinen Alm im Vallone Pudres machte ich eine kleine Rast, bevor ich zu den Pizades aufstieg. Noch bevor ich die Passhöhe der Pizades erreichte, zweigt ein Pfad nach links zum Setsas ab, den ich im wahrsten Sinne des Wortes links liegen ließ.
Störes 2181 m
Die Passhöhe bei den Pizades hält einen wunderbaren Überraschungsmoment bereit. Denn auf ihr offenbaren sich aus dieser erhöhten Perspektive die weiten, grünen Almen von Störes und Pralongià, die man vorher nicht sehen konnte. Außerdem erhebt sich hinter ihnen das Sellamassiv in voller Breite. Herrlich! Wie man bei einer Passhöhe erwarten kann, geht es nun wieder abwärts in Richtung Pralongià, deren Berggasthof man in der Ferne erahnen kann. Nachdem ich den größten Teil des Abstiegs erledigt hatte, erfolgt der weitere Verlauf des Pfades mit wenig Höhenunterschied auf einem Grat auf der Provinzgrenze zwischen Belluno und Südtirol. Er bietet schöne Aussichten nach Norden über Almen hinweg zur Kreuzkofelgruppe und nach Süden ebenfalls über Almen hinweg zur Marmolata. Der Pfad steuert indessen auf einen Hügel mit dem Namen Störes zu, der ein Gipfelkreuz besitzt.
Pralongià 2109 m
Vom Störes gibt es, abgesehen von den zuvor genannten Aussichten, einen weiteren hübschen Blick von oben herab auf den Berggasthof der Pralongià mit der benachbarten Kapelle von Sankt Antonius. Jetzt ist es nur noch ein Katzensprung zum Berggasthof und dessen Kapelle. Inzwischen hatte ich auch eine schöne Sicht auf die Puezgruppe mit der markanten Spitze des Sassongher. Und ich konnte einen Blick ins Tal von Kolfuschg werfen, das bis zum Grödnerjoch aufsteigt. Der Berggasthof mit seiner großen Terrasse lud mich zu dieser Mittagszeit zur Einkehr ein und somit aß und trank ich was zur Stärkung. Nach einer ausgiebigen Rast setzte ich meine Wanderung fort.
Piz Bioch 2079 m
Der Wanderpfad ist jetzt eine breite Schotterpiste und dient auch als Versorgungsweg für den Berggasthof. Der Weg führt mäßig abwärts über einen Rücken zur Bioch Hütte und bietet somit weiterhin beidseitige Aussichten. Die herrlichen Panoramen ändern sich aber nicht viel, nur perspektivisch ein wenig. Nachdem ich gerade auf der Pralongià gespeist hatte, kehrte ich in die Bioch Hütte nicht ein weiteres Mal ein. Es lohnt sich aber, auf die Anhöhe der Bioch Hütte zu gehen und nochmals die Aussichten zu genießen, und zwar auf das Sellamassiv, das Puezmassiv mit dem Sassongher und dazwischen das Tal von Kolfuschg bis hin zum Grödnerjoch. Durch den vorgelagerten Hügel von Arlara blieb mir die Sicht auf Corvara versperrt.
Piz Sorega 2002 m
Von der Bioch Hütte konnte ich das Ziel meiner Wanderung gut sehen. Auf dem Piz Sorega gibt es die Bergstation der gleichnamigen Seilbahn und eine Hütte mit Restaurant. Wieder geht es leicht abwärts und wieder lassen die schönen Aussichten nicht nach. Bald erreichte ich die Las-Vegas-Hütte in Steinwurfabstand zum Piz Sorega. Ich hielt mich hier nicht lange auf und wanderte weiter zum Endziel. Überraschend war, dass es auf dem Piz Sorega nicht nur eine Seilbahnstation und eine Hütte gibt, sondern auch einen kleinen Erlebnispark, wo Kinder sich austoben können. Selbstverständlich ist es möglich vom Piz Sorega über gut 500 Höhenmeter nach Sankt Kassian abzusteigen, aber nach der langen bereits zurückgelegten Strecke, zog ich es vor, den Kabinenlift zu nehmen und damit den aussichtsreichen Tag voller Erfüllung zu beenden.