Schlern • Von der Seiser Alm zum Schlernhaus (1)
Sciliar • Dall'Alpe di Siusi al Rifugio Bolzano (1)
Dies ist der erste Teil einer Wanderung über zwei Tage von der Seiser Alm über den Schlern ins Tiersertal. Die Wanderung beginnt an der Bergstation der Panorama Seilbahn in Kompatsch und überquert die südliche Seiser Alm bis zur Saltner Hütte. Der Blick auf das imposante Schlernmassiv ist allgegenwärtig. An der erwähnten Hütte fängt der sogenannte Touristensteig auf den Schlern an. Bis zur oberen Hangkante des Schlerns sind die Panoramen der riesigen Seiser Alm beeindruckend. Wenn man oben an der Hangkante ankommt, dann ist der Weg zum Schlernhaus, wo ich übernachtete, nicht mehr weit. Nach Seis kommt man mit dem Bus aus dem Tiersertal, wo ich mein Auto geparkt hatte und wo ich am nächsten Tag die Wanderung beenden würde. Alternative beliebte Ausgangspunkte für diese Wanderung, die allerdings etwas mehr Höhenmeter erfordern, sind die Bergstation der Seiser Alm Seilbahn in Kompatsch selber, oder Spitzbühl an der Seiser Alm Fahrstraße.
GPX-Datei herunterladen • Scaricare file GPXKompatsch Compaccio  1844 m
Wenn man die knapp fünfzig Wegweiser an der Bergstation der Seiser Alm Seilbahn Glauben schenkt, dann fangen hier alle Wanderwege auf der Seiser Alm an. Auch das Schlernhaus ist hier mit drei Stunden und zehn Minuten ausgeschildert. Ich wollte mir allerdings noch ein paar Höhenmeter sparen und bin mit der Panorama Seilbahn hochgefahren. Die Panorama Seilbahn erreichte ich zu Fuß in fünf Minuten. Sowohl hier, wie oben beherrschen der Langkofel und der Plattkofel das imposante Seiser Alm Panorama im Osten. An der Bergstation der Panorama Seilbahn befindet sich ein Hotel, wo ich mich nicht lange aufhielt und begann meine Wanderung sofort. Auf ebener Strecke wanderte ich an der Laurinhütte vorbei in Richtung Saltnerhütte. Die Strecke ist mit Wegnummer 6 ausgeschildert. Die wellige Landschaft der Seiser Alm ist wunderschön und abwechslungsreich. Der Schlern mit der markanten Santnerspitze ist zum Greifen nah. Auf dem weiteren Weg zur Saltnerhütte wanderte ich durchgehend leicht abwärts. In unmittelbarer Nähe der Saltnerhütte liegt noch die Gstatsch Schwaige auf dem Weg. Beide stellen die letzten Einkehrmöglichkeiten vor dem Schlernhaus dar, sodass ich hier noch was aß und trank.
Touristensteig Sentiero dei Turisti
Direkt hinter der Saltnerhütte fließt der Schwarzgrießbach und mit dessen Überquerung hatte ich den tiefsten Punkt erreicht. Von nun an geht es über den sogenannten Touristensteig kontinuierlich am nördlichen Schlernhang hinauf. Der Touristensteig ist wohl der meist genutzte Wanderweg zur Erreichung des Schlernhauses, denn er erfordert die geringste Gehzeit und Höhenmeter. Außerdem ist er unkompliziert und hat keine ausgesetzten Stellen. Mit jedem Höhenmeter wird die Sicht auf die Seiser Alm besser. Als ich einmal die Bäume unter mir ließ, hatte ich freie Sicht auf Europas größte Alm. Einmalig ist dann das Panorama an der oberen Hangkante, wo sich eine große Sitzbank befindet. Zur rechten Seite gibt es den Nordhang des Schlerns mit den Rosszähnen hinten. Dann der Plattkofel und der Langkofel mit der riesigen Seiser Alm davor. Und zur linken Seite Kompatsch am Westhang der Seiser Alm mit den beschneiten Stubaier Alpen weit im Norden auf der Grenze zu Österreich. Ein atemberaubendes Naturspektakel!
Schlernhaus Rifugio Bolzano  2457 m
Nach der Rast auf der Bank an der Hangkante des Schlerns setzte ich meine Wanderung fort. Der Pfad wird allmählich flacher und die Landschaft ändert sich. Die Seiser Alm verabschiedet sich langsam aus dem Blickfeld und der Rücken des Schlerns wird prominent. Den Langkofel und den Plattkofel konnte ich weiterhin sehen und der Rosengarten und der Latemar tauchten auf. Dann passierte ich den Abzweig, wo ich am nächsten Tag über den Schlernrücken weiterwandern würde. Dabei fiel mir auf, dass der Pfad zunächst nach unten führt und dann im hinteren Bereich kontinuierlich ansteigt. Schließlich erreichte ich dann das große Schlernhaus, das sich selbst auch das »Schloss in den Bergen« nennt und wo ich übernachten würde. Wanderer, die noch genügend Kräfte haben und die Lust dazu haben, können den benachbarten Petz über hundert Höhenmeter besteigen, oder dies später beim Sonnenuntergang bei wolkenlosem Himmel machen.