Seiser Alm Alpe di Siusi
Diese Wanderung umfasst eine große Runde auf der Seiser Alm, der größten Alm Europas. Sie beginnt auf dem Mont Sëuc im Norden der Seiser Alm und ist mit der Seilbahn von Sankt Ulrich bequem erreichbar. In der grünen, welligen Landschaft führt der Pfad nach Saltria. Um Kraft und Zeit zu sparen, sollte man in Saltria die Florian Seilbahn zur Williamshütte nehmen. Von dort geht es dann zu Fuß hinunter zur Zallinger Hütte, wo man sich inzwischen am südlichen Ende der Seiser Alm befindet. Dann führt der Pfad westwärts über einen Höhenweg zur Mahlknechthütte mit Aussichten auf die Seiser Alm nach Norden. Die Mahlknechthütte bietet eine gute Gelegenheit zur Einkehr zu Mittag. Dann geht es über die Almenrosenhütte und die Edelweißhütte weiter. Über den Rücken des Panorama Hügels führt der Pfad zur Ritsch Schwaige hinunter. Danach folgt ein letzter Anstieg über die Contrin Schwaige zurück zur Bergstation auf dem Mont Sëuc, wo die lange, aussichtsreiche und tagesfüllende Wanderung beendet wird.
GPX-Datei herunterladen • Scaricare file GPXMont Sëuc 2005 m
Unweit des Ortskerns von Sankt Ulrich und jenseits der Durchgangsstraße befindet sich die Talstation der Seilbahn auf den Mont Sëuc. Mit dieser Seilbahn fuhr ich in zweitausend Metern Höhe auf die Nordkante der Seiser Alm. Oben angelangt ist das Panorama erwartungsgemäß breit und wunderschön. Die ganze Seiser Alm, in der Ferne eingegrenzt durch Langkofel, Plattkofel, Rosengarten, Rosszähne und Schlern, konnte ich überblicken. Nachdem ich die ersten Eindrücke der Seiser Alm verarbeitet hatte, machte ich mich auf den Weg, mit Saltria als erstes Etappenziel. Eine Schotterpiste führt zum Sporthotel »Zur Sonne« hinunter. Dann geht der Weg in einen Wanderpfad über, der in der Nähe des Mezdi Skilifts zum Pitzbach weiter hinunterführt. Nachdem ich den Bach überquert hatte, wanderte ich wieder aufwärts und wenig später am Moos und Biotop von Col da Fil vorbei. Die grüne, wellige Landschaft mit den verstreuten Hütten strahlt eine unglaubliche Ruhe aus, während ich Langkofel, Plattkofel, Rosengarten, Rosszähne und Schlern weiterhin der Ferne beobachten konnte.
Saltria 1680 m
Auf dem höchsten Punkt kreuzte ich eine breite Schotterpiste und steuerte weiterhin auf Saltria zu. Langsam führt der Pfad wieder abwärts und der Schlern zur rechten Seite verschwindet aus dem Blickfeld. In Saltria, am Ende der Fahrstraße von Kompatsch, befinden sich einige Hotels, wo ich mich nicht lange aufhielt. Stattdessen lief ich direkt auf die Talstation des Florian Sessellifts, der mich zur Williamshütte bringen sollte, zu. Die Williamshütte befindet sich in etwa 2100 Metern Höhe an der Bergstation des Lifts. Hier gibt es wieder einen wunderbaren Rundumblick über die Seiser Alm und auf die angrenzenden Berge. Nun war mein Plan, hier am südlichen Rand der Seiser Alm, westwärts zu wandern. Dazu stieg ich zunächst in zehn Minuten zur Zallinger Hütte ab.
Rifugio Zallinger Hütte 2054 m
Der Zallinger ist nicht wirklich nur eine Hütte, sondern vielmehr Gasthaus, Hotel und eben auch Berghütte in einem. Außerdem findet man noch eine kleine Kapelle auf dem Areal. Vom Zallinger wanderte ich nun westwärts mit der Mahlknechthütte als nächstes Etappenziel. Es ist zu beachten, dass die Mahlknechthütte nach der Zallinger Hütte erst die nächste Einkehrmöglichkeit bietet. Der Pfad zur Mahlknechthütte kann getrost als Höhenweg bezeichnet werden, denn von diesem Pfad gibt es wieder herrliche Aussichten, diesmal über die Seiser Alm in nördlicher Richtung. Gleich nach der Zallinger Hütte wanderte ich an der Stampfeter Schwaige vorbei, wo der Versorgungsweg der Zallinger Hütte in einen Wanderpfad übergeht. Der Pfad führt teils durch Wald, teils über offener Strecke, die Aussichten ermöglicht. Einen Abzweig nach Saltria über die Tirleralm ließ ich rechts liegen. Im weiteren Verlauf wird die Mahlknechthütte nach wie vor ausgeschildert, jedoch sind die Angaben zur Gehzeit falsch bzw. widersprüchlich. Unterhalb des Mahlknechtjochs befinden sich unbenannte Hütten, eine Kapelle und es kreuzen sich Pfade. Hier führt ein Pfad zu den Rosszähnen und zur Tierser Alpl Hütte, die ich auf einer ganz anderen Wanderung noch besuchen würde.
Mahlknechthütte Rifugio Molignon  2054 m
Nach der besagten Kreuzung wanderte ich kurz über eine breite Schotterpiste, die ebenfalls nach Saltria bzw. nach Kompatsch führt, hinab. In einer Kurve nahm ich den ausgeschilderten Pfad zur Mahlknechthütte. Er ermöglicht die Mahlknechthütte etwa höhengleich zu erreichen, während die Schotterpiste weiter hinabführt und einen späteren Gegenanstieg erfordert. Dann dauerte es tatsächlich nicht mehr lange und die Mahlknechthütte tauchte in der Ferne auf. Die Mahlknechthütte liegt an einem Teich am Fuß eines Ausläufers der Rosszähne. Hier nahm ich mir die Zeit für eine ausgiebige Rast und um etwas zu essen und zu trinken. Dann setzte ich meine Wanderung, die auf einem breiten Versorgungsweg und weiterhin in erhöhter Lage erfolgte, fort. Und somit hatte ich nach wie vor schöne Aussichten auf die Seiser Alm und auf den Langkofel und den Plattkofel. Ich passierte die Almenrosenhütte und kurz danach die Edelweißhütte. Indessen tauchte im Westen der Schlern wieder auf. Noch vor Kompatsch und unterhalb des Hotels »Panorama« bog ich nach rechts ab und wanderte über den Rücken des Panorama Hügels zur Ritsch Schwaige ab.
Malga Ritsch Schwaige 1875 m
Die Ritsch Schwaige liegt auf halber Strecke an der Straße zwischen Kompatsch und Saltria inmitten der Seiser Alm und ist auch ein Hotel. Hier trank ich noch etwas vor dem letzten Aufstieg zum Mont Sëuc, wobei Aufstieg zu viel gesagt ist, denn es handelt sich um nur hundert Höhenmeter. Los geht es über eine Asphaltstraße, die langsam nordwärts nach oben führt. Indessen gibt es auf dieser Strecke mehrfach den Postkartenblick zum Langkofel und Plattkofel über die Seiser Alm hinweg. Nach einer Unterführung einer Skipiste zweigt nach links ein Pfad ab, der stärker nach oben leitet. Der erwähnte Postkartenblick wird so immer besser, zumal ich inzwischen auch die Sonne eher im Rücken hatte. Eine letzte Rast legte ich bei der Contrin Hütte ein und genoss weiterhin die wunderbare Aussicht. Nach der Rast machte ich mich wieder auf die Beine. Der Pfad flacht allmählich ab und taucht in den Wald. Nun sind es die letzten Meter zum Mont Sëuc, den ich bald erreichte. Damit komplettierte ich diese lange, aber wunderschöne Wanderrunde auf der Seiser Alm. Schließlich fuhr ich mit der Seilbahn wieder nach Sankt Ulrich ins Tal zurück.